Teamfähigkeit im Beruf. Foto: StartupStockPhotos / pixabay.com
Personaler aller Branchen fordern es regelmäßig als grundlegende Fähigkeit und viele Bewerber betonen in ihren Bewerbungsunterlagen, dass es eine ihrer Stärken sei – Die Teamfähigkeit. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Social Skill? Wieso wird sie so oft synonym mit Kooperationsfähigkeit verwendet und in welcher Beziehung stehen die beiden zueinander? Wie kann man beim Bewerbungsverfahren eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass man wirklich teamfähig ist?
Als Arbeitnehmer sind Sie dann teamfähig, wenn Sie willens als auch in der Lage dazu sind, sich in ein Team einzufügen. Dabei reicht es aber selten aus, nur mental dazu bereit zu sein. Sie müssen auch verschiedene Fähigkeiten im Gepäck haben, damit Sie erfolgreich in einem Team bestehen können.
Denn es gilt die Herausforderung zu bestehen, verschiedene Menschentypen und Verhaltensrollen in einer Gruppe zu akzeptieren. Gleichzeitig müssen Sie in der Lage sein, mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten so umzugehen, dass Sie das effektivste und effizienteste Ergebnis erzielen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, das ganze Team im Leistungsniveau nach unten zu ziehen.
Inhalt
Teamfähigkeit – Das große Ganze
Es klingt zunächst viel komplizierter, als es ist. Im Grunde müssen Sie nur einige soziale Fähigkeiten besitzen, die Sie als teamfähig ausweisen. So ist ein gewisser Grad an Empathie eine Grundvoraussetzung. Sie müssen sich in andere Menschen hinein fühlen können, um entsprechend auf sie zu reagieren. Toleranz ist ebenso wichtig. Sie müssen akzeptieren können, dass Ihre Kollegen anderer Meinung sind und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen. Auch benötigen Sie emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit und Kritikfähigkeit. Sollten Sie einen Großteil dieser Kriterien erfüllen, bestehen gute Chancen, dass Sie ein echter Teamplayer sind.
Das vielleicht wichtigste Kriterium bleibt aber das der Kooperationsfähigkeit. Dieser Begriff wird gerne gleichbedeutend mit Teamfähigkeit benutzt, beschreibt jedoch eine Grundfähigkeit, die es erst ermöglicht, richtig teamfähig zu sein.
Wie verhält man sich kooperativ?
Der Begriff der Kooperation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Zusammenwirkung“ oder „Mitwirkung“. Er beschreibt eine Fähigkeit, die unabdingbar für die reibungslose Arbeit in einem Team ist.
Als kooperationsfähiger Mitarbeiter verhandeln Sie in einer Arbeitsgruppe verschiedene Interessen und Ansichten zugunsten eines gemeinsamen Ziels. Dabei müssen Sie die Bereitschaft mitbringen, einen Kompromiss zwischen Ihren eigenen Prioritäten und Ihrem Engagement für die Gruppe finden zu wollen. Bringen Sie eigene Ideen ein, aber haben Sie auch ein offenes Ohr für die Gegenvorschläge. Ohne ein gewisses Gespür für die Gruppendynamik werden Sie es in einem Team schwer haben. Bei allen Eigeninteressen sollte nie aus den Augen gelassen werden, was das Beste für das gesetzte gemeinsame Ziel ist.
In der Theorie klingt das recht simpel, doch sieht die Realität oft etwas anders aus. Verhandlungen, die innerhalb eines Teams stattfinden, sind oft von Emotionen geprägt. Absolut neutral sind die wenigsten Menschen. Zu viel Dominanz oder Provokation sollte aber in keinem guten Team existieren, das wirkt sich kontraproduktiv aus.
Einer der Berufe, in denen das Beherrschen gleich mehrerer Soft-Skills, aber insbesondere die Kooperationsfähigkeit notwendig ist, ist der des Projektmanagers. Dieser muss im täglichen Arbeitsablauf mit zahlreichen Menschen zusammenarbeiten, die Arbeit koordinieren und sowohl die Güte der Ergebnisse kontrollieren als auch die Einhaltung der Ziele und Fristen im Auge behalten. Je nach Projektart kann es sich dabei um Persönlichkeiten wie Softwareentwickler oder Ingenieure handeln, selbst Wissenschaftler sind an vielen Projekten beteiligt. Fähigkeiten in Kommunikation, der Kooperation, aber auch Einfühlungsvermögen sind deshalb besonders wichtig. Und falls die Zusammenarbeit nicht reibungslos funktioniert, auch die Konfliktfähigkeit.
Die Herausforderungen von Teamarbeit
Trotz der häufig geforderten Teamfähigkeit, zeigt das eigentliche Erfolgsmodell in vielen Unternehmen das des Einzelkämpfers. Und das Konzept des Teams birgt einige Nachteile und Risiken. Im Endeffekt kommt ein Team immer nur so schnell voran, wie das langsamste Mitglied. Entsprechend müssen fähigere Teammitglieder schon mal Einbußen in Sachen Effizienz und Arbeitstempo hinnehmen. Und egal wie hart der Einzelne für das Team arbeitet, so wird doch am Ende oft nur die Teamleistung als Ganzes honoriert. Außerdem birgt die Arbeit im Team immer das Risiko, dass einige Mitglieder unauffällig faul sind und die Arbeit auf die Schultern Ihrer Kollegen abladen. Dieses Phänomen wird von der Wissenschaft als Ringelmann-Effekt betitelt.
Finden Sie sich in der Rolle des Teamleiters wieder oder leiten Sie sogar das Unternehmen, müssen Sie in diesem Fall durch interne Kontrollmechanismen dafür sorgen, dass dieser Effekt gar nicht erst auftritt. Die Zusammensetzung der einzelnen Teammitglieder ist dafür sehr wichtig. Die einzelnen Aufgaben müssen klar verteilt und protokolliert sein. Regelmäßige Feedbackgespräche helfen zusätzlich dabei, dass der Fortschritt jedes Mitglieds einsehbar bleibt.
Sich in der Bewerbung als teamfähig ausweisen
Viele Bewerber glänzen gerne damit, sich in der Bewerbung als teamfähig zu bezeichnen. Aber um sich von der Masse abzuheben, sollte man die Chance nutzen und an expliziten Beispielen die eigene Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Nennen Sie direkt ein Projekt, welches Sie durch Teamfähigkeit mit einem positiven Endergebnis abgeschlossen haben. Durch eine effektive Wortwahl und ansprechende Formulierung punkten Sie zusätzlich mit Ihrer Ausdrucksstärke.
Sind Sie Mitglied in einem Teamsportverein? Spielen Sie ein Instrument in einem Orchester? Trainieren Sie in Ihrer Freizeit einen Jugendverein? Solche Aktivitäten, egal ob aus dem fachlichen oder sozialen Bereich, können Sie effektiv als Zeichen von Teamfähigkeit vermarkten. So zeigen Sie, dass Sie mit Gruppendynamiken zurecht kommen und gemeinsam mit anderen auf ein Ziel hinarbeiten können.
Übung ist alles
Sie müssen kein Alleskönner sein, um teamfähig zu werden. Aber Sie sollten definitiv eine Portion Kooperationsfähigkeit und ein oder zwei zusätzliche Social Skills mitbringen. Wenn Sie dann noch die eine oder andere Teamerfahrung vorweisen können, kann Ihnen niemand Ihre Teamfähigkeit absprechen. Abgesehen davon ist noch kein Teamleiter vom Himmel gefallen. Selbst wenn Sie nicht von Anfang an der fähigste Teamplayer sind, können Sie diese Kompetenz und die dazugehörigen Fähigkeiten durchaus erlernen.