Obwohl Bewerbungsfotos aufgrund des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG) von 2006 womöglich bald der Vergangenheit angehören, damit Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Hautfarbe nicht diskriminiert werden, ist das Bewerbungsfoto doch nach wie vor ein fester Bestandteil der Bewerbung. Eine Studie hat sogar ergeben, dass bis zu 50 Prozent der Bewerber allein schon aufgrund von schlechten Bewerbungsfotos vor dem weiteren Auswahlverfahren aussortiert werden. Ein sympathisches Erscheinungsbild auf dem Bewerbungsfoto kann also manch einen Personaler überzeugen.
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Professionelle Fotos
Aber was macht die perfekten Bewerbungsfotos aus? Das Wichtigste ist, dass die Bewerbungsfotos professionell gemacht werden. Sowohl private Schnappschüsse als auch Bewerbungsfotos aus dem Passbildautomaten sollten auf keinen Fall in die Bewerbung. Schließlich finden sich die meisten Bewerbungsfotos auf dem Lebenslauf wieder, sodass die Qualität des Bildes sofort auffällt, sobald sich der Personaler dem Lebenslauf widmet. So gut wie jedes Fotostudio bietet professionelle Bewerbungsfotos schon ab etwa 12 Euro an. Zum Service gehört meist, dass dem Kunden gezeigt wird, welche Pose er für die Bewerbungsfotos einzunehmen hat und oft auch noch die anschließende Retuschierung von Augenringen oder Hautunreinheiten auf den Bewerbungsfotos. Am besten lassen Sie unterschiedliche Fotos in unterschiedlicher Kleidung und vor verschiedenen Hintergrundfarben machen, sodass Sie sich am Ende das beste Foto aussuchen können. Der Fotograf bewahrt das Negativ auf, sodass Abzüge relativ günstig sind. Aber auch CD-ROMs von den Bewerbungsfotos lassen sich heutzutage anfertigen.
Format und Farbe
Bewerbungsfotos sollten so seriös wie möglich wirken, deshalb sollte auf Experimente verzichtet werden. Das könnte als Ablenkungsmanöver interpretiert werden. Traditionelle Bewerbungsfotos sollten im Porträtformat erstellt werden. Das bedeutet, das Foto zeigt nur den Kopf, den Hals und einen Teil der Schultern und der Brust. Die Maße von Bewerbungsfotos sollten bei etwa 4,5 x 6 cm oder 5 x 7 cm oder auch bei 6 x 9 cm liegen. Auf einem Deckblatt kann das Bewerbungsfoto auch schon mal größer sein. Ob es sich dabei um Farbfotos oder um Schwarz-Weiß-Fotos handelt, bleibt Ihnen überlassen, wichtig ist nur, dass die Fotos über eine gute Qualität verfügen. Dazu gehört, dass bei den Bewerbungsfotos auch Kleinigkeiten beachtet werden, wie beispielsweise der richtige Kontrast zwischen dem Hintergrund und der Kleidung des Bewerbers, oder dass es keine Lichtspiegelungen in der Brille oder auf fettiger Haut gibt. Ein weißer Rand wertet das perfekte Bewerbungsfoto auf. Auf andersfarbige Ränder sollte lieber verzichtet werden. Bei Bewerbungsfotos, die für Online-Bewerbungen eingescannt werden, ist außerdem zu beachten, dass die Fotos so groß sind, dass sie im Falle eines Ausdrucks mit einem Farbdrucker die gleiche Bildqualität beibehalten, wie das „richtige“ Foto.
Styling und Posing
Welche Kleidung die richtige für die Bewerbungsfotos ist, hängt ganz von der Branche ab, in der man sich bewirbt. Sie sollte dem Beruf angemessen und im Zweifelsfall eher konservativer als zu leger sein. Mit einem seriösen Kostüm oder einem Sakko kann man kaum etwas falsch machen. Auf grelle Farben und übertriebenes Make-up sollte verzichtet werden. Das Foto sollte jedoch auch nicht zu trist sein. Der Fotograf sollte darauf achten, dass es einen klaren Kontrast zwischen dem Gesicht des Bewerbers und dem Hintergrund des Bewerbungsfotos gibt. Manche Fotografen bieten zu den Bewerbungsfotos auch zusätzlich das Styling gleich mit an. Denn neben der Kleidung und dem Make-up – Puder verhindert eine glänzende Haut – sollte auch auf die Frisur geachtet werden. Die Haare dürfen nicht zu sehr ins Gesicht fallen und auch nicht ungewaschen oder ungekämmt wirken.
Auch im besten Outfit und mit dem besten Make-up können Bewerbungsfotos manchmal misslingen. Das kann am falschen Posing liegen. Obwohl Fotografen gerne die klassische Pose bevorzugen, in der man im Halbformat in die Kamera blickt und bis zum Brustkorb zu sehen ist, hat doch jeder seine eigene „Schokoladenseite“, die es zu entdecken gilt. Da Bewerbungsfotos dazu da sind, die eigene Person so gut wie möglich zu verkaufen, sollte man sich beim Fotografen die Zeit nehmen und verschiedene Posen sowohl im Sitzen als auch im Stehen auszuprobieren. Schauen Sie nett, freundlich und mit einem kleinen Lächeln in die Kamera.
Wie wird das Bewerbungsfoto angebracht?
Ist das perfekte Bewerbungsfoto erst einmal gemacht, muss es noch richtig in der Bewerbung platziert werden. Kleben Sie das Foto oben rechts auf den Lebenslauf. Benutzen Sie dabei aber keinen Klebestift, sondern eher Klebestreifen, die sich leicht wieder ablösen lassen. Verzichten Sie auf Briefklammern, da diese das Foto zerkratzen könnten. Tackern ist ebenfalls nicht die eleganteste Lösung. Bevor Sie das Foto auf dem Lebenslauf befestigen, schreiben Sie Ihren Namen mit einem wasserfesten Faserstift auf die Rückseite des Bewerbungsfotos. Fall es im Personalbüro vom Lebenslauf entfernt wird, kann es Ihnen dann dennoch zugeordnet werden.