Die Studienanfängerquote definiert den Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres. Lag diese zu Beginn der Jahrtausendwende noch bei knapp 40 Prozent, beträgt die Quote mittlerweile schon um die 55 Prozent. Immer mehr Menschen schlagen folglich den Weg in die akademische Laufbahn ein. Doch ist ein Studium immer die richtige Entscheidung? Je nach Einzelperson können hier verschiedene Faktoren ausschlaggebend sein. Es ist in jedem Fall sinnvoll sich beim Thema Studium Pro und Contra vor Augen zu führen.
Gründe für ein Studium
Je nach Karriewunsch kann ein Studium erforderlich sein. So kommen angehende Mediziner und Anwälte beispielsweise nicht drumherum für ein paar Jahre Universitätsräumlichkeiten von innen zu betrachten. Dazu kommt, dass auch nach dem Erlangen mancher Jobs der Aufstieg in bestimmte Unternehmenshierarchien nur mit einem Hochschulabschluss möglich ist.
Doch es gibt auch Gründe, die für ein Studium sprechen und nicht so einen Zwang-Charakter besitzen. So ist es erwiesen, dass Studenten bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, welche Auszubildende nicht lernen – dazu gehört beispielsweise das wissenschaftliche Arbeiten. Der Abschluss an einer Hochschule ist zudem ein starkes Argument in einem jeden Lebenslauf. Er verstärkt den Eindruck, dass die jeweilige Person bereit ist sich immer wieder aktuelles Wissen anzueignen. In einer Zeit in der Lebenslanges Lernen gefragter ist denn je, können Hochschulabsolventen entsprechend punkten. Auch die folgenden Aspekte zeigen, warum ein abgeschlossener Studiengang attraktiv ist:
- Stichwort “Fachkräftemangel”: Einige Bereiche, wie etwa die IT-Branche, suchen händeringend nach neuen Absolventen. Wer hier entsprechende Abschlüsse vorweist, findet mit Leichtigkeit einen Job.
- Nicht nur die eigene Karriere profitiert von der Entscheidung zum Studieren. So gilt die Studienzeit allgemeinhin oft als die “die schönste Zeit des Lebens”. Das Campusleben ermöglicht den Kontakt und Austausch mit vielen Gleichaltrigen sowie Gleichgesinnten. So profitieren Studierende auch sozial.
- Das Studentendasein schafft auch Möglichkeiten für alle, die mit Fernweh in die Weite schauen. Auslandssemester erleichtern oft den längerfristigen Aufenthalt in anderen Ländern.
- Hochschulabsolventen verdienen bis zu 75 Prozent mehr als Berufstätige ohne entsprechende Abschlüsse. Das kann sich schon beim Einstiegsgehalt stark bemerkbar machen. Wer Zutritt zu den höchsten Gehaltsstufen möchte, kommt oft nicht um die Hochschule herum.
Gründe gegen ein Studium
Bei Abwägungen zum Studium sind neben Pro- auch Contra-Argumente entscheidend. Diese zeigen, dass nicht jeder diesen Weg einschlagen sollte. So zeichnet sich die akademische Laufbahn mitunter dadurch aus, das die Zeit bis zum “ersten richtigen Beruf” beträchtlich ausfällt. So ist nicht nur das Abitur eine Grundvoraussetzung, auch das Studieren selbst verschlingt je nach Abschluss einige Jahre. Dazu kommen je nach Studiengang notwendige Praktika, welche zu durchlaufen sind. Entweder weil diese zum Pflichtprogramm des jeweiligen Faches gehören oder weil rein theoretische Studienrichtungen ohne zusätzlich absolvierte Praktika niedrige Chancen auf dem Jobmarkt schaffen. Die größere Zeitspanne bis zum Eintritt ins Berufsleben kann, je nach Berufsfeld, das höhere Gehalt relativieren, das Universitätsabsolventen im Vergleich zu Personen mit Ausbildung erhalten.
Neben dem Zeitfaktor sprechen je nach Einzelfall auch monetäre Faktoren gegen die Aufnahme eines Studiums. Nicht alle Eltern können oder wollen Ihre Kinder in der Studienzeit finanziell unterstützen. Außerdem hat nicht jeder Hochschüler Anspruch auf BAföG-Unterstützung. Und selbst bei Bewilligung der Studentenförderung ist der später zurückzuzahlende Anteil zu beachten. Arbeit während der Vorlesungszeit ist je nach Fach nicht immer möglich und verlängert in jedem Fall die Gesamtstudienzeit. Wer sich in punkto Studium Pro und Contra vor Augen führt, darf dabei also nicht vergessen, dass eine gewisse finanzielle Stabilität notwendig ist, um die Hochschulzeit zu bestehen.
Weiterhin spricht gegen die Aufnahme eines Hochschulstudiums:
- Nicht jeder Job erfordert das Studieren.
- Anforderungen eines Studiums sind nicht immer sofort übersichtlich.
- Je nach Fach sind lange Wartezeiten vor Studienbeginn erforderlich