Vor einer größeren Menschenmenge zu sprechen ist tatsächlich für die meisten Menschen schwierig. Die Ängste, die dabei entstehen, entstammen der Befürchtung, nicht anerkannt zu werden. Verstärkt werden diese Ängste, wenn man befürchtet, beispielsweise als Redner nicht perfekt zu sein. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass Menschen niemals perfekt sind und das auch gar nicht notwendig ist. Mit den meisten Situationen können Sie irgendwie humorvoll fertig werden – wenn Sie das schaffen, haben Sie ihr Lampenfieber schon halbwegs besiegt.
Dazu ein Beispiel: Eine Studentengruppe hält eine Präsentation vor dem Seminar. Die Vortragende wird unterbrochen, weil ein sich verspäteter Student dem Raum betritt und dadurch für Unruhe sorgt. Statt einfach weiterzureden, hält die Studentin inne und wartet, bis Ruhe eingekehrt um ihre Rede folgendermaßen fortzusetzen: „Der Nächste, der zu spät kommt, macht zehn Liegestütze…“
Rede halten
Wer eine gute Rede halten möchte, lässt sich dabei auf Rhetorik pur ein – denn Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer überzeugenden Rede weniger die Worte wirken, als der Einsatz von Körpersprache und Stimme.
Eine Rede unterscheidet sich durchaus von einem Vortrag. Erstere wird erst durch die persönliche Note zu einem Erfolg, denn es geht weniger um Perfektion, sondern vielmehr darum, die Zuhörer zu packen und zu unterhalten. Kurze, knackige Sätze und Pointen als auch Humor sind in einer Rede durchaus angebracht. Die Zuhörer sollen gefesselt werden.
Um eine Rede einzuleiten, eigenen sich Zitate, Witze, persönliche Anekdoten – je nachdem, was zu Ihnen persönlich am besten passt. Wenn Sie nicht der Typ sind, der Witze erzählt, dann sollten Sie Ihre Rede auch nicht mit einem Witz einleiten.
Vortrag halten
Der Vortrag zeichnet sich dagegen schon stärker durch seinen Inhalt aus. Die vorgetragenen Inhalte müssen wissenschaftlich fundiert, gut recherchiert und deren Quellen nachgewiesen sein. Der Vortragende muss in der Lage sein, inhaltliche Frage zu beantworten und inhaltlich korrekt zu argumentieren. Ein guter Vortrag bedarf darüber hinaus einer rhetorischen Aufbereitung. Der Vortragende sollte souverän wirken, Sprechpausen beachten und das Sprechtempo den Inhalten anpassen. Während eines Vortrages können Zwischenfragen zugelassen werden. In diesem Fall gilt es, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und rechtzeitig den Faden wieder aufzunehmen. Die inhaltliche Struktur eines Vortrages sollte den Zuhörern immer allgegenwärtig sein.
Es schadet auch bei Vorträgen nicht, diese humorvoll zu gestalten, dabei jedoch innerhalb eines angemessenen und auf das Thema bezogenen Rahmen zu bleiben. Auch Vorträge sollten weitgehend freigesprochen gehalten werden, damit der Blickkontakt zu den Zuhörern gewährleistet werden kann. So hat der Vortragende die Möglichkeit einzuschätzen, ob die Inhalte verständlich vermittelt werden oder eventuell Erklärungsbedarf besteht.
Präsentation halten
Die Präsentation unterscheidet sich im Grundcharakter nicht von Vorträgen. Der Medieneinsatz steht hier allerdings stark im Vordergrund und die rhetorischen Mittel der Präsentierenden sollten eingesetzt werden, um die Zuhörer zu überzeugen. Eine Präsentation lebt sozusagen vom Medieneinsatz. In Unternehmen werden Präsentationen genutzt, um neue Mitarbeiter einzuführen, neue Produkte oder neue Projekte sowohl den Mitarbeitern als auch Geschäftskunden vorzustellen. Der Begriff Präsentation ist hier gängig, während Vorträge vornehmlich an schulischen Institutionen gehalten werden, in vielen Fällen auch ohne den Einsatz von Medien.
Einleitung und Schlusssatz spielen bei allen drei Formen eine bedeutende Rolle.