Anlagenmechaniker/-in
Anlagenmechaniker und Anlagenmechanikerinnen treffen in ihrem Beruf auf ein überaus umfangreiches Tätigkeitsfeld: Ihnen obliegt nicht nur die Fertigung und Montage von Bauteilen, sie sind auch für deren Instandsetzung, Erweiterung und Umbau zuständig.
Wer den Beruf des Anlagenmechanikers ergreift, fertigt Bauteile und montiert diese in Anlagen, Baugruppen, Rohrleitungssystemen und Apparaten. Außerdem ist er für die Instandhaltung, Erweiterung und den Umbau derselben zuständig. Anzutreffen sind die Anlagenmechaniker/-innen vornehmlich in Unternehmen der Metallindustrie. Hier fertigen sie zum Beispiel Behälter und Kessel für die Lebensmittelindustrie oder den Kraftwerksanlagenbau. Des Weiteren sind Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung, Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke sowie Verkehrsbetriebe mögliche Arbeitgeber, auch Betriebe des Elektroanlagenbaus, der chemischen Grundstoffindustrie und Raffinerien haben Bedarf an Anlagenmechaniker/-innen.
Die Ausbildung erfolgt in der Industrie
Nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist Anlagenmechaniker/-in ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung ist bundesweit geregelt und dauert 3 ½ Jahre. Sie wird in der Industrie angeboten und umfasst zwei Gebiete. Zum einen werden Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemein sind, vermittelt, zum anderen die jeweiligen Fachqualifikationen. Ferner muss der/die Auszubildende im Rahmen der Ausbildung in mindestens einem Einsatzgebiet seine/ihre Kenntnisse vertiefen. Hier stehen Schweißtechnik, Anlagenbau, Instandhaltung, Rohrsystemtechnik sowie Apparate- und Behälterbau zur Auswahl.
Bei der Einstellung entscheiden sich die Betriebe in der Regel für Bewerber mit einem mittleren Bildungsabschluss. Dabei spielen die Leistungen in Werken / Technik, Physik, Mathematik, Englisch und Deutsch eine Rolle. Während der Ausbildung können die Auszubildenden im Bereich der Metall- und Elektroindustrie am Programm EuroSkill-plus teilnehmen. Damit sollen die persönlichen und fachlichen Fähigkeiten für den europäischen Arbeitsmarkt erweitert und die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Vorgesehen ist ein Auslandsaufenthalt mit einer Dauer von mindestens vier Wochen. Mögliche Länder sind Frankreich, England, Italien und Spanien. Hat man in der ersten Woche den Sprachkurs hinter sich gebracht, geht es anschließend in den drei folgenden Wochen zum Praktikum in einen Betrieb. Seine Abrundung findet das Programm durch eine Vorbereitungs- und Nachbereitungsphase. Die erfolgreiche Teilnahme wird durch den Europass Mobilität als Zertifikat bestätigt.
Ist die Ausbildung zum Anlagenmechaniker nur eine von mehreren infrage kommenden, stellen zum Beispiel die Ausbildung zum/zur Industriemechaniker/-in, zum/zur Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der/die Metallbauer/-in mit seinen verschiedenen Fachrichtungen eine Alternative dar.
Nach der erfolgreichen Ausbildung stehen viele Wege offen
Wer den Abschluss als Anlagenmechaniker in der Tasche hat, für den hält der Arbeitsmarkt vielfältige Angebote bereit. Wo derartige Fachleute freie Stellen geboten bekommen, wurde bereits oben erwähnt. Außerdem besteht die Chance zum beruflichen Aufstieg, indem eine Weiterbildung zum/zur Industriemeister/-in Fachrichtung Metall oder zum/zur Techniker/-in Fachrichtung Metallbautechnik absolviert wird. Auch ein Studium wäre beim Vorliegen einer Hochschulzugangsberechtigung denkbar. Hier stehen unter anderem die Studienfächer Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Versorgungstechnik zur Verfügung.
Der Verdienst des Anlagenmechanikers fällt regional unterschiedlich aus, zudem ist das Einkommen von der Verantwortung, der Berufserfahrung und den gestellten Anforderungen abhängig. Wird nach Tarif gezahlt, liegen die Bruttoverdienstmöglichkeiten im Monat zwischen 2.500 und 2.800 Euro. Ein Anspruch auf diese Vergütung besteht jedoch nicht. Manche Unternehmen gewähren zudem Zulagen und Sonderzahlungen.
Der Beruf Anlagenmechanikers ist fest in Männerhand, der Anteil an Frauen ist verschwindend gering. Die Beschäftigungszahlen gingen in den letzten Jahren zurück, was sicherlich auch konjunkturbedingt ist. Die Zahl der Arbeitslosen Anlagenmechaniker hält sich in Grenzen, zumal der Beruf eine solide Grundlage für zahlreiche weitere Berufsbilder wie etwa dem/der Rohrnetzbauer/-in, dem/der Kälteanlagenbauer/-in und dem/der Betriebsschlosser/-in ist. Zumeist ist die Jobsuche unter Einschließung von angrenzenden Berufen deshalb schnell beendet.