Eine der vielen Kompetenzen, die im Beruf oft gebraucht werden, ist Flexibilität. Flexibilität bedeutet zunächst einfach Anpassungsfähigkeit. Was heißt es also, flexibel zu arbeiten? Einfach gesagt: Du bist flexibel, wenn du dich schnell und problemlos auf geänderte Anforderungen und Gegebenheiten einstellen kannst.
- Flexibilität im Beruf kann ein flexibler Begriff sein
- Kritisch gesehen: Flexibilität – eine Kompetenz, die jeder mitbringen muss?
- Beispiele für Flexibilität auf der Arbeit
Flexibilität im Beruf kann ein flexibler Begriff sein
Auf den Beruf bezogen heißt das, dass Bindungs- und Verhaltensstruktur eher lockeren Charakter haben und Raum für mögliche Handlungsalternativen in einer Entscheidungssituation bieten. Dies setzt eine Person voraus, die einem Wandel aufgeschlossen gegenübersteht, fähig zur schnellen Umstellung und bereit für Veränderungen ist.
Wird in der Stellenausschreibung nach Flexibilität gefragt, kann das vielerlei bedeuten: wechselnde Einsatzorte (räumliche Flexibilität), Auslandsaufenthalte, flexible Arbeitszeiten, permanente Umorganisationen durch Reengineering, häufige Projektwechsel oder Ähnliches. Wird diese Eigenschaft gefordert, solltest du am besten gezielt nachfragen, welche Art von Flexibilität verlangt wird.
Der Teufel steckt im Detail: Denn natürlich macht es einen Unterschied, ob mentale Anpassungsfähigkeit oder ein Ortswechsel gefordert wird. Dann kann der Bewerber auch überlegen, ob er die geforderte Flexibilität tatsächlich mitbringt und den Arbeitsvertrag wirklich unterschreiben sollte.
Kritisch gesehen: Flexibilität – eine Kompetenz, die jeder mitbringen muss?
So elementar Flexibilität als Soft Skill in der heutigen schnelllebigen Berufswelt zu sein scheint – gibt es doch immer schnellerer technische Entwicklungen sowie stetige Veränderungen am Markt – ganz unproblematisch wird die Forderung nach dieser Fähigkeit von Kritikern nicht gesehen:
Wurde früher noch auf langfristige Werte gesetzt – Loyalität, Identifikation mit Arbeitgeber und Produkt, Beharrlichkeit und Selbstdisziplin, Stabilität usw. – wird von den Arbeitnehmern nun verlangt, diese Werte auch unter sich ständig wechselnden Bedingungen an den Tag zu legen. So mancher Arbeitnehmer bleibt auf der Strecke, da er sich mit der Kurzlebigkeit und der Wechselhaftigkeit nicht anfreunden kann.
Auch die Fähigkeit, sich stetig neues Wissen anzueignen, kann den einen oder anderen überfordern. Gefragt ist häufig eine möglichst breite Einsetzbarkeit und eben nicht die Beschränkung auf ein Spezialgebiet. Nicht jeder ist in der Lage, diese geistige Anpassungsfähigkeit zu leisten. Wer aber genug Anpassungsfähigkeit mitbringt, nicht ortsgebunden ist und an lebenslangem Lernen Spaß hat, der wird die geforderten Kriterien der Flexibilität spielend umsetzen können.
Beispiele für Flexibilität auf der Arbeit
Grundsätzlich gilt: Wird Flexibilität gefordert, sind Sie gut beraten, sich nach den flexiblen Aspekten des Berufes zu erkundigen. Nicht selten beziehen sich Arbeitgeber dabei auf die folgenden Bereiche.
- Wechselnder Arbeitsplatz: Bezieht sich Flexibilität auf den Arbeitsort, können Arbeitgeber wechselnde Arbeitsplätze an unterschiedlichen Standorten innerhalb einer Stadt voraussetzen. Möglich sind diesbezüglich auch regelmäßige Reisen im Inland oder ins Ausland. Kurzfristige sowie langfristige Wechsel des Arbeitsortes können je nach Beruf erforderlich sein, wodurch sich das private und berufliche Umfeld immer wieder verändert.
- Wechselnde Arbeitsbedingungen: Unternehmen können im Rahmen deines definierten Berufsfeldes verlangen, dass du flexibel auf Veränderungen des Wettbewerbs reagierst. So kann beispielsweise im Online-Marketing-Sektor verlangt werden, dass auf veränderte Marktbedingungen neue Strategien erarbeitet, mit neuen IT-Programmen gearbeitet und neue Techniken angewendet werden. Auch die Arbeit mit neuen Kunden sowie neuen Kollegen gehört hierzu.
- Wechselnde Arbeitszeiten: Je nach Beruf kann Arbeit in unterschiedlichen Schichten erfolgen, wobei sich Frühschicht, Spätschicht und Nachtschicht abwechseln können. Hier haben Arbeitgeber ein Direktionsrecht und können die Schichtpläne entsprechend der Teamgröße und Aufgabenbereiche bestimmen. Sie müssen dabei jedoch geltende Arbeitszeitgesetze einhalten.
Aufgepasst: Auch die Aufgaben eines Arbeitnehmers können flexibel ausfallen, also alte Aufgaben auch durch neue ersetzt werden. Es ist aber maßgebend, was der Arbeitsvertrag zu den Arbeitsbereichen sagt. So muss bspw. ein Laborant alle im Labor anfallenden Aufgaben erledigen - aber nicht in der Kantine die Essensausgabe übernehmen. Arbeitgeber formulieren Verträge hier gerne allgemein, um alle zumutbaren Aufgaben abzudecken.